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Attribuieren wird zur Dichtung, wenn's fehlt von oben an Durchlichtung

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Eine Lernstunde




Attributionstheorien sind allgemeine Ansätze der Psychologie, die beschreiben, wie Individuen Informationen nutzen, um kausale Erklärungen für Verhaltensweisen von Menschen vorzunehmen (Wiki)

(Im Zusammenhang mit dem sog. Attribuierungsstil steht im Vordergrund  vor allem eine charakteristische Unterstellungsrhetorik, die eine willkürlich-fiktive Ursache setzt, um darauf Beweise aufzubauen, die das Welt- und Menschenbild desjenigen bestätigen, der die Ursache setzt. Dieser Stil hat die Aufgabe, das Selbstbild zu stabilisieren, allerdings auf Kosten anderer).

Zur Veranschaulichung hier eine Auswahl aus dem Attribuierungs-Œuvre
des bekannten Prosadichters B. McMightyMouth.
(NickName ist v. der Red.geändert)
und wurde von ihm daselbst im Forum Allmystery unter Aufbietung aller ihm zur Verfügung stehenden Stilmittel veröffentlicht.
Stilrichtung: VersProsa Flegalantius, Attribuierung, Exemplum Imitationis


Beispiel 1:

ja was nu ?
wo bleibt dein rock your shadow ?
halllllooooo ?
wir wollten doch deine BEZIEHUNGSUNFÄHIGKEIT ins licht zerren
und zusammen bearbeiten

weil

hier musst du geholfen kriegen
das schaffst du nich alleine
es geht schliesslich um DICH und dein verhältnis zu anderen MENSCHEN
das kannst du für DICH nicht lösen OHNE diese anderen menschen
ich bin einer von diesen anderen menschen und ich helf dir gerne
du musst nur bereit sein dich deinem schatten, d.h. mir, zu stellen

du hast nicht mehr viel zeit
eigentherapie ist wichtiger für dich
die anderen kannst du eh nicht therapieren mit foren- und blog-texten
das weist du doch

du kannst weder frau gott retten
noch rita koch
noch alfred, pico, murti, paulaette und wie sie alle heissen
spar dir deine energie für dich selber
werde endlich bezihhungsfähig


Teil 2:
boah ey, das nenn ich mal ein outing

scheisse ne, du bist ja einfach nur krank
du hast ne mega-neurose und merkst es nicht
wie auch

du verpackst es dir spirituell und nennst es dann "transpersonal"

mensch alte, du bist doch ganz einfach nur beziehungsunfähig
du bist fast 70 jahre und läufst immer noch vor den menschen davon
les dir einfach nochmal durch was du monatelang über DEINEN kerlallmächtig vom stapel gelassen hast
wie doll du mit ihm umgehen kannst usw.
aber was machst du wirklich ?
du läufst WIEDER mal weg
nirgendwo hält es dich lange
vor monaten hattest du schon mal den rappel und hast ALLE von deiner freundesliste gelöscht
und wolltest keine privaten kontakte mehr

mensch, du alte eso-tussi, es gibt keine privaten oder öffentlichen kontakte auf dem marktplatz der welt

und beziehungen zu leugnen, nachdem DU sie nicht mehr aushälst, is auch nicht gerade spirituell
sowas nennt man ganz banal beziehungsunfähig.
ich will dir mal etwas näher treten

könnte es sein

dass DEIN SOHN wegen deiner beziehungsunfähigkeit nicht mit dir klarkommt ????
ist DAS DEIN stinkender haufen im schatten ???
im analysieren deiner mitmenschen biste ja nicht schlecht
die typische therapeuten-krankheit halt
an andern DAS anprangern was man SELBER nicht gebacken kriegt
kuck dir nur deine rita-koch-story an
was warste am anfang begeistert von ihr
und jetzt geht dir langsam auf, dass die einfach nur einen an der waffel hat
manman, DAS wusste ich seit anbeginn
dasselbe bei frau gott,
erst nachdem ICH dir gesagt hatte wie scheisse deren HP aussieht und das ich die nicht für voll nehmen kann, haste angefangen gegen sie ins feld zu ziehen
mit einer intensität, die mich nur feststellen lässt,
krankkrankkrank

du tust so

als würde ich permanent bei dir klingeln und was von dir WOLLEN !!!
gott ne, du bist 70 jahre alt, was solltest du mir schon geben können
du bist nicht in der lage NORMALES nettes miteinander auszuhalten
krankkrankkrank

hinter allem siehst du DEINE schatten

oh sorry, ich vergass
DEINE schatten sind ja jetzt UNSERE schatten
du hast sie ja jetzt auf uns projeziert,
damit DU sie nun an UNS therapieren kannst.
Zitatende.



Diese flammende Rede erschien im Zusammenhang mit der von mir thematisierten Schattenarbeit/Individuation im Allmystery-Thread "Bewußtseinsentwicklung", in deren Verlauf ich in einer Hier&Jetzt-Demonstration einem anderen User - einem Freund des Autors -  ein ihm unbewusstes SchattenMuster aufzeigte.


Wie man unschwer erkennen kann, (wenn man schwarz von weiss unterscheiden kann)  hat der Autor mit fast schon savanarolischem Peitschenschlag seiner gerechten Empörung eindrucksvoll Ausdruck verliehen.
(Anm. für den Unwissenden Gamer: Die Peitsche ist heute noch unter dem Nick "Schattenbannende Peitsche der Agonie" bekannt, hat eine beträchtliche Reichweite  (35.1 km) und eine lange Abklingzeit.)


Weil der Autor bis heute eine Realitätsprüfung obiger Attribuierungen/Unterstellungen verweigert hat,  fragen wir einmal Frau Wissenschaft dazu.

Frau Wissenschaft:

Der ganze Text ist ohne Zweifel ein einziger an den Suppenhaaren herbeigezogener selbstaufwertender "fundamentaler Attribuierungsfehler" -  ein Merkmal, welches gehäuft bei bestimmten Persönlichkeitsstörungen und/oder emotionalem Streß auftreten kann:  da werden die  Texte und Worte anderer bei Bedarf so lange verdreht und verfremdet, bis sich auf der verzerrten Interpretation die (oftmals paranoide)  negative Weltsicht aufbauen lässt, die der psych. Struktur dieser Unterstellungsrhetoriker entspricht und sie in ihrer Welt- und Menschensicht bestätigt. Solche Leute beharren auf ihrer Sichtweise und verweigern deshalb auch jede Realitätsüberprüfung, die sie eines anderen belehren könnte. 



Um  - nach einer ca. sechmonatigen Abklingzeit - zunächst einmal  m e i n e r   Empörung und Betroffenheit ernsthaft und eindringlichst Ausdruck zu verleihen:
Bei einem solch eruptiven Attribuierungsanfall wie oben kann ich für dem Betreffenden  nur wünschen und hoffen, dass er sich dieses Stils  in seinem engeren Umfeld äußerst selten bedient.

Bei chronischer "StilAnwendung" nämlich und im Falle man Kinder hat, sind diese insofern besonders gefährdet, weil man ihnen damit permanent einen  schmutzigen Spiegel vorhält, was nicht nur ein negatives Selbstbild und ein dementsprechendes schlechtes Selbstwertgefühl zur Folge haben, sondern zudem eine ständige Verdächtigungshaltung und nicht selten eine paranoide Weltsicht verursachen kann. (Die Abklingzeit ist hier, wie man unschwer ermessen kann, um einiges beeträchtlicher als es bei mir der Fall war.!)


So neigen Väter oder Mütter mit einem sadistischen schwarzpädagogischen Überich bzw. obigen "Attribuierungsstil" dazu, in ihren Kindern nur das negative zu sehen und zu thematisieren. Ihr Interpretationsstil unterstellt unschuldigen Regungen eines Kindes bei jeder Gelegenheit eine (böse) Absicht, Berechnung, Eitelkeit, Aufmerksamkeitsheischen usw.
"Das machst du nur, weil..." wobei alles Tun des Kindes in negativer Weise auf sich selbst bezogen und in den Staub getreten wird.
Dann hört man so Sätze: Das macht der Kleine nur, um mich/uns zu ärgern. Oder, wenn das Kind etwas gemalt hat und es stolz herumzeigt: Das macht es nur, weil es Aufmerksamkeit will, sich aufspielen, ...immer will es im Mittelpunkt stehen, ...will nur gelobt werden... 

Dabei gibt es nicht selten narzisstische Mütter und Väter, die ihre Kinder als Konkurrenten um die Aufmerksamkeit sehen.

Im spirituellen Kontext gibt es sog. Meister-Schüler-Beziehungen, die auf schwarzpädgagogischem Machtmißbrauch beruhen: z.B. wo der Meister eine Übervater- oder Übermutter-Position einnimmt und totale Unterwerfung fordert. Unter dem spirituellen Vorwand wird der Wille, wo er zuvor noch nicht gebrochen war, vorsätzlich gebrochen, um das Ich, die "falsche Persönlichkeit" zu zerstören. Die Methoden:  offene Verachtung,  Entwertung, Erniedrigung und Ignoranz, Anerkennungsverweigerung... Lob ist hier grundsätzlich dem Ich nicht förderlich, dafür wird getadelt, was das Zeug hält. 
(Auch in pseudospirituellen Kult-Kliniken ist das Programm. Auch Synanon ist bekannt für solche Methoden.)
Was dabei herauskommt: Entweder passt man sich an oder wird zerbrochen.  Oder man fliegt. Wer sich anpasst, darf an der Macht des Übervaters-/Mutters partizipieren und wird zum verlängerten Arm der Macht oder/ und sich im ozeanischen Gefühl der vollkommenen Unterwerfung auflösen. Das versteht man hier unter "Heilung", wenn nicht gar "Erleuchtung".
In Wahrheit ist es ein regressiver (Ver-) Fall der Persönlichkeit auf eine infantile prärationale Ebene.



Der schwarzpädagogische Attribuierungsstil ist überall anzutreffen, wie gesagt, sogar  in den psychiatrischen und psychotherapeutischen Einrichtungen gehört er quasi zum Schlechten Ton.
Ich habe während meiner Arbeit in diversen Einrichtungen persönlich miterlebt, wie sog. Psychotherapeuten oder Psychiater ihre Patienten fertiggemacht haben mit diesem schwarzpädagogischen Unterstellungsdreck. So schlimm zuweilen, dass man glauben konnte, in einem katholischen Umerziehungslager der Jahrhundertwende zu sein. So wurde z.B. eine junge tiefdepressive Mutter von ihrem Therapeuten angeschnauzt, sie solle endlich Einsicht zeigen und sich den Ratschlägen ihrer im selben Hause wohnenden Schwiegermutter fügen, die Frau meine es doch gut mit ihr. Ihr fehle es ganz schwer an der Dankbarkeit... usw.
Da wurde die Ursache des Problems nicht in der ständig kontrollierenden und sich in alles aggressiv einmischenden Schreckschraube von Schwiegermutter gesehen, sondern in die Patientin verlagert. 




(Für mich steht der Attribuierungsstil ganz klar im Zusammenhang mit der Schwarzen Pädagogik und im Gegensatz zum systemischen Denken.
Systemisches Denken beruht auf ganzheitlicher Wahrnehmung, diese ganzheitliche Wahrnehmung wird jedoch von psychologischen Abwehrmechanismen bzw. Neurotizismen behindert.
)


Im selben  Rahmen wie oben konnte ich beobachten, wie Patienten, die einen Selbstmordversuch begangen hatten, mit offener Verachtung und Ignoranz gestraft wurden. Das ist alte schwarzpädagogische  Schule und erinnerte mich an die Zeit, als die Selbstmörder noch zur Strafe für ihren Selbstmordversuch zum Tode verurteilt wurden.Typische Täter-Opfer-Konfusion. (Gut/Böse-Konfusion)
Man lese nur einmal psych. Arztbriefe oder  die BfA-Berichte, die von den Kurkliniken an die Versicherungen geschickt werden... ein Attribuierungsstil zum Abkotzen! Sicher nicht alle, aber zu viele...

Auch unter den Sozialpädagogen ist diese Art von schwarzpädagogischem Eltern-Ich (TA) häufig vertreten..


 
Der  erbitterte Widerstand, dem man angesichts Hier&Jetzt-Hinweisen auf "Schatten" begegnet, ist für die christliche Wissenschaft nichts Neues und den konnte man auch ganz besonders gut  später im Schattenthread im WIR-Forum beobachten. Auf Scham, Bedürftigkeit oder auch offen zutagetretende Schuldgefühle hinter den Abwehrstrukturen bei auf Abwehr getrimmten Menschen offen hinzuweisen,  ist für das Ego der Betreffenden unannehmbar. Über alles darf man sprechen, nur nicht über das konkrete im Hier und Jetzt auftauchende psych. Abwehrverhalten. Tut einer sowas, dann wird  - im dysfunktionalen Gemeinschaftskontext - die Scham einmal mehr projeziert, diesmal auf das scheinbar beschämende Verhalten dessen, der  die Scham bzw. Bedürftigkeit  offen thematisiert. Da wird aus dem, der destruktives Verhalten direkt anspricht und thematisiert ganz fix der Angreifer, im Kollektiv dann gar der "Nestbeschmutzer", weil in einer solchen Gruppe sich jeder mit jedem identifiziert, der von außen (scheinbar) angegriffen wird.

Es gibt auch symbiotische (Paar-)beziehungen, bei denen beide Partner oder einer von beiden unbewußt genau dasselbe Verhalten an den Tag legt, was sie bei anderen verurteilen.
Ein ungeschriebenes Gesetz: Über alles und alle anderen darf geredet werden, nur nicht über das, was Hier und Jetzt  sichtbar wird.



Ich therapiere nicht.

Ich studiere sozusagen Psychologie live und vor Ort direkt am brüllenden Leben. Aber ich kann ein bisschen hinter die Masken gucken und so sehe ich hinter der Maske von MM  - z.B.  in seiner Projektion meine "Beziehungsunfähigkeit" betreffend  - nicht einen ebenfalls beziehungsunfähigen Menschen, sondern ganz im Gegenteil einen Menschen, der Beziehung sucht und braucht...
Manchmal ist auch  eine Beiziehungssucht  nicht ganz auszuschliessen.

Beziehungssucht ist keine Seltenheit. Das sind von Verlustängsten geplagte Menschen, die nicht alleine sein bzw. nicht allein auf eigenen Beinen stehen können. 
Alleinsein und Alleingelassensein ist für sie oft ein Synonym. Unbewusst brauchen sie eine Krücke und so suchen sie eigentlich immerzu jemanden zum Anlehnen.

Diese Schwäche darf jedoch nicht bewusst werden und deshalb wird sie häufig durch offene Kontroll- und Herrschsucht zu kompensieren versucht, was nicht selten in verbaler und/oder physischer Gewalt gipfelt. Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, ist auch nicht ihre Stärke. Oft sind diese Männer die Ewigen Jungen. (Peter Pan-Syndrom), sehr charmant und "unwiderstehlich".



Menschen, die immer "oben" sein müssen, sind in ihrem Selbstwertgefühl äusserst instabil,  narzisstisch leicht kränkbar und  können Zurückweisung oder was sie dafür halten, schlecht verkraften - der selbstaufwertende stabilisierende "Attribuierungsstil" verhilft ihnen über die Kränkung und stellt das (Un-)Gleichgewicht wieder her:
Ich oben, du unten.

Machtmenschen, die von anderen Unterwerfung und Hingabe fordern, selbst aber nicht dazu imstande sind, sind in der Regel auch therapieunfähig. Wennn sie denn Heilung suchen, dann meist aus Verlustängsten heraus,  -  weil vielleicht das Umfeld unter ihnen leidet und ihnen zu Therapie rät, ansonsten evtl. Beziehungsabbruch bzw. Trennung  drohen könnte.
Aus spiritueller Sicht wäre Trennung manchmal nicht das Schlechteste - alles, was einen (Macht-) Menschen dazu bringt, zu kapitulieren, bringt ihn näher zu sich SELBST.

Es ginge darum, das Gefühl einer permanten Bedrohtheit und des verspannten "Zusammenreißens" bewusst zu machen und  Machtlosigkeit letztlich nicht als bedrohliches Auseinanderfallen des Ichs zu erleben, sondern als die Weichheit, die in der Hingabe und Entspannung in den Augenblick liegt.

 



In Zusammenhang mit dem Attribuierungsstil

steht eine geringe Selbstachtung. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Leider aber ist es so, dass das Ego sich einer geringen Selbstachtung gar nicht bewusst ist, (es ist viel zu stolz) solange es dies  - z.B. als Verachtung anderer - nach außen projeziert und sich damit selbst und andere bestraft. Menschen mit geringer Selbstachtung werden leicht zu Opfern gemacht, die Selbstachtung der Täter ist ebenso gering wie die der Opfer, sie beziehen ihre Selbstachtung vorzugsweise über die Erniedrigung und die Verachtung anderer. 
Die Opfer sind sich ihrer geringen Selbstachtung weit mehr bewusst, durch die Krankheitseinsicht  ist auch die Heilungschance eine größere. 


Lesenswert:

ausführliche und detaillierte Auflistung von  Dipl.Psych. Merkle
http://www.selbstvertrauen-gewinnen.de/folgen-geringer-selbstachtung.html

 
Es ist offensichtlich, dass der Autor meine Hinweise auf sog. "Schatten" nicht im thematischen Zusammenhang mit der Bewusstheitsentwicklung/Spiritualität sah, sondern er identifizierte sich emotional mit seinem Freund, d.h. er projezierte seine eigene übergroße Angst und Scham vor Bloßstellung und Gesichtsverlust auf den Freund. In diesem Sinne ist er auch mit all den anderen Personen identifiziert, die er aufzählt: Pico, Fredo und Paulaette. Interessant ist hier, dass alle Drei einen ähnlichen Attribuierungsstil pflegen.











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