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Mit Nietzsche und Herrn Drewermann schlug den Dämon ich in den Bann

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Das "Sterben"

fing vor vielen Jahren für mich damit an, als ich erkannte, dass alle meine weltlichen Selbstverwirklichungsziele dem einen Wahren Ziel im Wege standen. Lange Zeit glaubte ich nämlich, es ginge bei der Selbstverwirklichung darum, die Begabungen zu verwirklichen - also um Ich-Verwirklichung.
Als ich dann um 1980 herum meine Mandala-Vision hatte, wusste ich, dass es bei der wahren SELBSTverwirklichung um Ganzwerdung ging. Doch immer wieder wurde ich rückfällig, verlor das Ziel aus den Augen und wollte doch wieder etwas "werden" und haben: eine gute Malerin, eine gute Klavierspielerin, eine Buchhändlerin, (Prüfungs-)Ängste überwinden, einen guten profitablen Job; ich wollte warten, bis mein Kind gross ist, dies und jenes lassen oder tun, das Rauchen aufgeben, TV aufgeben...

Die Suche nach dem "Reich Gottes" bzw. der Prozess der Ganzwerdung gestaltete sich wie eine Achterbahnfahrt: up and down - rauf an die Oberfläche, Identifizierung mit weltlichen Egozielen, dann wieder runter in die Tiefe der Schattenprozesse, Desidentifizierung... Auflösung...
 2 Schritte vorwärts, einen zurück...

Das Wort Bedürftigkeit

ist dem stolzen hart-nackigigem Ego ein Greuel, ganz besonders aber wehrt es sich gegen die Einsicht, selbst bedürftig zu sein. Das ist nämlich m. E. der Punkt an dem das Schattenthema regelmässig gescheitert ist: Dass niemand sich klein, ohnmächtig und bedürftig fühlen kann.
BEdürftigkeit ist für das Ego ein Schimpfwort.


Noch einmal:

Ein "Guruji", der seine Ängste projeziert und dich vor den Gefahren der bösen (Facebook-)  Welt warnt  ist noch nicht "hinüber und darüber hinaus".  Die Welt(sicht)  ist für ihn noch nicht komplett untergegangen, die Apokalypse noch nicht zu Tod und  Auferstehung/Wiedergeburt  fortgeschritten.
Meines Erachtens muss man sich auf die Welt erst einmal richtig einlassen, anders lernst du dich bzw. die  Welt nicht kennen.
Sich auf die Welt einlassen, heisst nicht nur, sich auf sich selbst einzulassen, sondern auch, sich auf Menschen einzulassen. Wer sich nicht einlassen kann, hat vor allen Dingen Angst. Angst, die sich oft hinter Arroganz, Stolz und Hochmut versteckt. Wie oft läßt man sich z.B. nicht auf Menschen ein, weil sie "unter meinem Niveau" sind bzw. auch über dem eigenen Niveau?

Ebenso mißtrauisch bin ich bei  sog. spirituellen Lehrern, die der Familie einen besonderen Stellenwert - wenn nicht gar einen Kultstatus -  verleihen. Da werden nicht selten familiäre Bindungen hochgejubelt statt in frage zu stelle; die Nabelschnüre werden gefestigt, statt die Notwendigkeit der Ent-Bindung zu thematisieren.
(Wenn Psychotherapeuten dies tun, ist das wieder eine andere Sache..., wobei ich den "Ahnenkult" eines B. Hellinger nicht teile.)

Die Facebook-Welt ist wie alle Welt weder schlecht noch gut. Es kommt immer darauf an, was man mit ihr macht. Man kann sich vor der Transparenz fürchten oder sie als Chance sehen, Ängste bewusst zu machen und zu überwinden. Die meisten Menschen, die übertriebene Ängste bezüglich Transparenz & Datenklau haben, nehmen sich einfach nur zu wichtig. Paranoia ist kein guter Führer. 
Und erst ein "Guruji": Wenn man jenseits von gut & böse ist - und dies ist eine Grundbedingung für einen Guru -  ist man in absoluter Sicherheit und gebraucht die Welt, ohne sie zugebrauchen, - mit REINER LUST. Nichts wird ausgeschlossen. Facebook ist hier wie alles in der Welt nur ein Wort, ein  Substantiv und absolut jeglicher Bedeutung entleert.


Das spirituelle Forensterben

 ist u.a. wohl auch auf Groupthink zurückzuführen, wie ich in manchen Foren beobachten konnte. Da orientieren sich die spirituellen Glaubenssätze und Überzeugungen der Leute um eine Figur, einen Führer, Lehrer, Erwachten ... einen Dogmenführer und  wer sich dort den normativen Zwängen nicht fügt, wird schnell ausgeschlossen. Es gibt Foren, da ist es die Norm, "Ich bin Gott" zu posten. In anderen Foren wird dies als gottlose Hybris geahndet.
Ganz schlimm aber ergeht es jener, die sich hier wie dort als den Einzigen Gott, den es gibt, zu erkennen gibt. "Ich bin (der Herr dein) Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben", erstaunte Frau Gott erst neulich wieder die atemlos empörte Leserschaft auf ihrer Facebook-Seite und drohte den Zweifelnden wie üblich mit Lokalverbot und Höllenstrafe.


Wir-Forum

Interessantes Buch, empfohlen von AT:
http://xirdalium.net/wp-content/uploads/KNORR_2004_Metatrickster.pdf

An AT

Wo ist der Metatrickster abgeblieben -
ist in den Orkus er hinabgestiegen?
Oh Lord - ich hoffe doch, er ist nicht fort,
sonst stehn die Zeichen mir auf Mord
und Radschlag  - wie man weiss,
mach ich die Hölle gerne heiss...


AT mein lieber Quereinsteiger,
du gehst hier manchen auf den Zeiger,
doch was dem einen ist ein Frust,
ist andern wieder REINE LUST,
in diesem Sinne hier mein Kuss


Ach -  ich liebe Quereinsteiger,
alle Crux- & Queretreiber
sind mir Gottes liebste Kinder,
anders als der Kinderschinder -
dieser Norm&OrderBündler,
der, wie jeder Finder weiss,
auf die Kinderseele scheißt -

ähm - jetzt ist die Tintenfeder leer,
später von mir wieder mehr...






Hase und Igel

Ohne Gegensätze gibt es kein Fortschreiten, schreibt  William Blake... Anziehung und Abstoßung, Vernunft und Energie, Liebe und Hass sind unentbehrlich für das Dasein des Menschen.
http://www.nwerle.at/Protokolle_WS09/Literatur.htm   (Satan in der Literatur)
Yop. Die Bewegung der Evolution  - der  Hase "Fortschritt" hört erst dann auf, wo die Gegensätze vereinigt sind.
Involution. Determinismus. "Stagnation", Igel. 
(Ich finde ständig neue Synonyme für das EINE, hach, ist das lustig: Da werden auf der einen Seite alle Namen eliminiert, um auf der andern Seite durch die Hintertür wieder zu erscheinen. Genau so ist es mit den Kategorien und Rubriken - da wird alles wieder eingerichtet, was zuvor als Begrenzung transzendiert wurde. Nur mit dem Unterschied: es kommt von Innen heraus - ICH BIN diejenige, die die Kategorien und Rubriken nun  "erschafft" bzw. definiert. Lustig. Durch die eine Tür verschwindet jegliche Bedeutung, um durch die andere Türe als eine neue frische Bedeutung hereinzumarschieren - sozusagen das Original aus dem Ursprung. Kein second-hand-Aufguß...
(Und wenn ich z.B. behaupte, Yaldabaoth ist kein bedeutungsleeres Wort, sonder der klerikale Gurkenkönig, dann ist das so - alles klar?
Giggle gröhl und schenkelklopf!)


Laotse und Konfuzius

symbolisieren Gegensätze. Mutter und Vater.  Erde und Himmel. Chaos und Ordnung.
Du kannst das EINE nicht ohne das ZWEITE  -  den Vater nicht ohne die Mutter haben, wenn das göttliche Kind geboren werden soll.
Vereinigung der Gegensätze.
Paradox: Nondualität includiert Dualität. Erst in der Einheit ist es das Eine ohne das Zweite. Namenlos. Die Leerefetischen nun machen nichts anderes als das gesamte exoterisch-religiöse Patriarchat seit  Tausenden von Jahren: das Zweite  -  das Werden oder die MenschWERDUG Gottes verdrängen. .. Die Göttin ins Exil schicken.
Bei allen dieser einäugigen Vertreter, die mir im Internet begegnet sind, kann man den Frauenhass, der aus der Verdrängung des Weiblichen resultiert, deutlich herauslesen.


Ich bin nicht mein Körper

Als ich jüngst mit einer schweren Erkältung und einer spastischen Bronchitis  im Bett lag, überlegte ich, ob ich nun immer noch sagen könnte, ob ich mein Körper bin oder nicht bin.  Ich bekam kaum mehr Luft und fühlte mich so kraftlos und schwach, dass ich glaubte, bewusstlos zu werden, als ich mir nur die Schuhe zuband. Da halfen mir keine früheren Einsichten,  keine hypnotischen Glaubenssätze, die mich von meinem Körper, von Schwäche und Schmerzen dissoziierten. Es wäre mir sehr schwer gefallen, zu behaupten, dass ich  n i c h t  mein Körper wäre.

Aber die Frage stellte sich eigentlich gar nicht wirklich, denn sofort  fiel mir ein, wie eine lebendige Geisterkenntnis in der Erfahrung der Ichlosigkeit - "Ich bin nicht mein Körper" sofort zu einem blossen Glaubenssatz gerinnt, zu einer toten Überzeugung wird. (Und dies besonders bei jenen  Gläubigen, die jeglicher authentischen Erkenntnis entbehren.)

Die lebendige (!) Erkenntnis , dass ich nicht mein Körper bin, ist schon lange Vergangenheit und stand im Zusammenhang mit der Gegensatztranszendierung des Krankheits-Gesundheits-Konzeptes und der damit einhergehenden Erkenntnis, dass ich (als Bewusstsein) unsterblich und unverletzlich bin. Mittlerweile hat diese Erkenntnis nurmehr als Erinnerung meines Gedächtnisses überlebt.

Nun - zum ersten Male nach Christi Geburt hatte mein körperlicher Zustand  wirklich einen Krankheitswert, da wurde keineswegs mehr lustvoll gelitten, wie mir das zu Anfang - vor 3 Jahren -  noch bei diversen unangenehmen Zipperleins geschah, nix von Lustschmerz. Ich war jetzt voll und ganz  und aufs Schmerzhafteste nichts als ein Körper und das unsterbliche Bewusstsein streckte mir von weitem seine alte verschimmelte käsige Zunge raus... dachte ich... ha ha ha,

Auch die Erkenntnis, unsterblich zu sein,  versackte damals  so schnell wieder im Orkus, wie sie aufgeschienen ist... Natürlich weiss ich heute nichts mehr darüber, auch wenn ich manchmal das Gegenteil behaupte...Ich wurde nur einmal mehr klar, dass diese  wiederaufgewärmten Erinnerungen blosse Gedankenkonstrukte sind.
Denn ganz sicher wußte ich in meinem Krankheitselend recht eigentlich nichts darüber, ob ich Körper bin oder nicht bin. Die Frage stellte sich einfach nicht bei näherer Befragung - es sei denn, es stellen sich zur Beantwortung auch einige Glaubenssätze zur Verfügung!
Alles klar jetzt???
Wer mir hier jetzt nicht mehr gedanklich nachhüpfen kann, weiss nun: So läuft es sich auf der Möbius-Schleife!



Das hört nie auf,

klagte Karl Renz über seine Altersbeschwerden. Nee, dachte ich, die richtige Antwort, die richtige Einstellung angesichts von Schmerzen und anderer Unbill wäre: Auch dies geht vorüber!  Ha ha ha - Als das Besserwisserlein jetzt krank zu Bette lag, hätte es weder das eine noch das andere sagen können: Denn weder konnte ich wissen, ob es nie aufhört, noch konnte ich wissen, ob die Schmerzen vorübergehen. Wie denn auch!
Manchmal werden Schmerzen ja auch chronisch - sprach zu mir  die Erfahrung und orientierte sich weiterhin an der Vergangenheit & Zukunft , ha ha ha ) Karl Renz war in seiner resignativen Aussage vergangenheits- bzw. erfahrungsorientiert, ich war mit meiner hoffnungsvollen Einstellung ebenso erfahrungs- bzw. zukunftsorientiert. Beide Aussagen fußen auf vergangener Erfahrung (und somit auf Glaubenssätzen).
Das ist die Crux! DAS gilt es zu VERGESSEN! (Nichtwissen) Vergessen, um sich zu er-INNERN.
So lasset denn alle Hoffnung fahren!




Abwehr

Es zeugt von kolossaler psychospiritueller Unkenntnis, die psychologischen Abwehrmechanismen für eine unabdingbare Notwendigkeit hinzustellen. Schutzmechanismen sind nur auf der EgoEbene notwendig und nützlich. Die Wehrlosigkeit jenseits von Ego aber beruht auf ja gerade auf der Abwesenheit aller psychol. Abwehrmechanismen!

Wie paradox: Die Abwehrmechanismen lösen sich im Individuationsprozess mit der zunehmenden Erstarkung des geheilten authentischen Ichs auf!.
Abwehrmechanismen dienen also nur der Aufrechterhaltung des falschen Ich.



In einem Film sagt jemand:

Dein Vater wollte dich nicht... Entsetzte Stille...gestammelte Entschuldigungen...
Das Entsetzen, das  Drama, welches ein ein solcher Satz bei manchen Menschen auslöst, sind infantile Reaktionen  und beruhen auf dem Fehlschluss des mittlerweile erwachsenen Kindes, dass es dieses Kind für den Vater damals schon in der gegenwärtig bekannten Form gab. Rubrik: Narzisstische Kränkung...



Die meisten Menschen,

die sich "spirituell" nennen, haben sich der diesseitigen "Güte" verschrieben. Die meisten von ihnen glauben an eine Einheit des WIR. An Gemeinschaft.
Mir scheint, es  sind eben solche, die die Kriterien für Authentizität von  Gurus festlegen. Wie ein Meister zu sein hat... Kein wahrhaft befreiter Geist kann Kriterien festlegen, er weiss, dass man von einem per se eigenschaftslosen Meister nur aufzeigen kann, was er  n i c ht  ist.
Nur ein Ego, welches immer noch mit seinen Eigenschaften identifiziert ist, kann Eigenschaften auf sog. Meister projezieren.
Besonders arg aber steht es um jene Nichts-Anbeter, die diese widerlich-moralitäre  "Tarantelmentalität" mit Spiritualität vermischen. Laotse nannte diese pharisäerhafte Rechtschaffenheit die Hauptgeißel der Menschheit, Nietzsche nanne sie in seinem Zarathrustra Taranteln.


Den  Geist

kann nichts treffen, der GEIST ist unverwundbar. Manche verstehen das dahin, dass die Machenschaften des Ego, seien sie gut oder böse, keinen Einfluss auf den GEIST, der sie lebt und ihnen innewohnt , hätte. Das stimmt und stimmt nicht. Solange ein Mensch unbewusst ist, kreuzigt er mit allem, was er in dieser Unbewusstheit sich und anderen tut, das Wahre SELBST (Christus-Selbst).
"Und Jesus weinte bitterlich".

Nietzsche, Drewermann, Kierkegaard -

diese Dreifaltigkeit half mir bei der Ent-Christianisierung, bei der Auflösung des mir ziemlich gewaltsam eingeprägten klerikalen Sado-Maso-Musters.



Walter Niggs

Bücher kann ich allesamt sehr empfehlen, besonders jenen natürlich, die sich noch ganz altmodisch am guten alten Christentum orientieren. Hier kriegt die Seele gute Nahrung.



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