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No thing and I |
23.03.2014
Wenn ich oft sage, man soll mir nicht "glauben", was ich sage, heisst das, dass du nicht mit dem Verstand "erkennend" für wahr halten, sondern "irgendwann" selbst auf geistige Weise erkennen sollst oder wirst, von was ich spreche.
Das fatale am Verstand ist, dass er das Für-Wahr-Halten der übernommenen Kenntnis mit geistiger ERKENNTNIS verwechselt. Geistiges Wissen ist Weisheit. Und da gibt es die einem öden Nichts und einer Leere huldigenden Trotteln, die behaupten, im Nichts gäbe es überhaupt kein Wissen. Die Vorstellungsbilder von Nichts sind ganz besonders lustig... Auch deshalb soll man nicht "glauben": Der Verstand klopft alles, was er hört auf Bekanntes und selbst Erlebtes ab und presst alles in eine Schublade.
Und deshalb soll man m. E. auch vorzugsweise sein Denken beobachten (Achtsamkeit!), statt zu versuchen, die Gedanken komplett zum Stillstand zu bringen: Bei allem, was der EgoVerstand hört, macht er sich nämlich Vor-Stellungsbilder, die er zum Vergleichen braucht. Er projeziert seine Erfahrung, sein Wissen auf das Unbekannte und macht es sich damit bekannt: Ah ja, das kenne ich, genauso ging (oder geht) es mir... Das Vergleichen ist schön und gut, solange es sich um Erfahrungen auf der personal-dualen Ebene handelt, handelt es sich aber um spirituelle geistige Dinge, ist Vergleichen eine Hybris des Verstandes.
Sich dieser Bilder, dieser Projektionen bewusst zu werden, ist m. E. das allerwichtigste. Denn diese Vorstellungsbilder bilden die Maya, die Illusion: Unser gesamtes Weltwissen, alles, was wir uns über die Welt angeeignet haben und laufend hörend, sehend und sprechend aneignen und als ein Weltbild (Alltagskonsensus) einander ständig bestätigen, beruht auf Bildern, auf Vorstellungen des Egomind.
Wenn Meister Eckhart sagt, dass man aller Bilder ledig werden soll, dann meint er genau dieses Kopfkino, was unser Verstandesprojektor ständig produziert.
Vorstellungsbilder braucht man, um zu handeln. Man kann kein Ziel ansteuern, ohne sich ein Bilder von diesem Ziel zu machen.
Ich selbst wurde mir dieser Vorstellungsbilder vor vielen Jahren richtig bewusst, als ich mich morgens ankleidete. Bevor ich ein Kleidungsstück wählte, sah ich, wie ein Bild vor meinem inneren Auge machte in dieser Kleidung: ich projezierte mich nach draussen, um mich von aussen - mit den Augen der anderen glaubte ich damals ha ha ha - in diesem Kleidungsstück zu betrachten. Gefiel mir bzw. meinem Ideal-Ich der Anblick, den ich konstruierte, dann liess ich es an, gefiel mir der Anblick nicht, nahm ich ein anderes Teil. (Heute weiss ich, dass dieser trügerische Projektionsmechanismus auch für das falsche Körperbild vieler Fett- und Magersüchtigen verantwortlich ist.)
Diese Art von Projektion/Kopfkino ist aus transpersonaler Sicht aber nur wichtig, um den Alltag zu bewältigen und den notwendigen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich kann mir beispielsweise nichts zu essen kochen , ohne mir ein Bild von den Dingen zu machen, die ich zur Zubereitung brauche und ohne mir ein Bild von dem Laden zu machen bzw. ein Bild von dem Weg, den ich gehe, um mir die Zutaten zu kaufen.
Bildermachen wird besonders dann zu einem Problem, wenn es um andere Menschen geht. Da mache ich mir positive oder negative Bilder, - aufgrund von HörenSagen und/oder je nachdem, ob ich von diesen gekratzt oder gestreichelt werde; ob diese Bilder der (Gesamt-) Realität des anderen Menschen entsprechen spielt keine Rolle für den voreingenommenen Verstand.
Wie gesagt, für den ganz konkreten Alltag ist Bildermachen eine Notwendigkeit. Alle anderen Vorstellungen sind auf dem spirituellen Wege aus transpersonaler Sicht aufzugeben und als Maya zu erkennen. Wer das auf Bildern aufbauende konstruierende Denken durchschaut, hat die grundlegende Illusion durchschaut, die dir vorgaukelt, da draussen gabe es irgend etwas wie eine Welt, ein Universum usw.. Für den "Checker" gibt es nur eine vergängliche angelernte Sicht der Welt, Weltsicht, An-Sichten, - eine relative Wirklichkeit. Für den gibt es auch keine anderen Menschen, keine "Nächsten" es sei denn, sie erscheinen konkret in seinem Blickfeld. Das ist die Bedeutung des "Nächsten": ein Mensch in der nächsten Nähe, der dir am nahesten ist und nicht irgendwelche anonymen Hungernden im fernen Afrika, von denen man durch Hören-Sagen aus den Medien erfährt - das sind nur Bilder, das ist Kopfkino!
Wer sind die Menschen, die sich in der unsichtbaren virtuellen Welt des Internet schreiben? Sind die vielleicht wirklich? Auch diese Internetwelt ist ein getreues Abbild der anerzogenen und angelernten, kulturell zwar verschiedenen, aber dennoch "künstlichen" Weltanschauungen. Auch hier gilt es für den "Aufgeweckten": Ich kann nur an der Kommunikation teilnehmen, weil ich mir Vorstellungen/Bilder mache. Diese Bilder haben aber keine Wirklichkeit für den aus der Illusion Erwachten, dennoch kann er lustvoll(!) an der Kommunikation teilnehmen, - ohne mit seinen Bildern und Vorstellungen identifiziert zu sein. Das heisst, er s p i e l t. Er spielt das Spiel der Trennung und der Illusion in der relativen Wirklichkeit. Und so ist der User Jimmybondy nur eine Kopfgeburt, eine Vor-Stellung, eine Projektion seines Verstandes, und dies, obgleich der User Jimmybondy kein gesichtsloser NetzNiemand ist, sondern auch einmal in Natura in meinem Fokus erschien. Aber auch das ist lange schon Vergangenheit. Ob unbekannt oder bekannt: Bild bleibt Bild und jedes Bild ist Illusion. Wenn ich noch einen Schritt weitergehe, dann wird der User Jimmybondy total eliminiert, dann nämlich bin ich es, der ihn leben und sterben lässt... Oder? Wen habe ich gerade aus der Vergangenheitskiste geholt? Jimmybondy oder nur das Bild, die Vorstellung von JB? Und die Vorstellung, dass er dies evtl. liest, ist eine weitere Projektion. Und die nächste Vorstellung: dass er dann wild um sich zu schlagen anfängt, weil er nicht sterben, nicht nullifiziert werden will, ist ein überaus belustigendes Bild...
JimmyBondy - wie alle "anderen"übrigens auch - nur ein Konstrukt meiner Gedanken? Das hat er mir schon einmal verdammt übel genommen. Er hält m i c h ja wirklich für wirklich, der Arme und er will partout nicht davon abgehen, all das für wirklich zu halten, was aufgeweckte Leute ihm als unwirklich vor Augen führen (sic! haha)...
JB steht für all jene, die glauben, dass gut zu sein eine spirituelle Tugend ist und dass der Nächste eben auch in Timbuktu zu finden sei. Er steht für all jene Spiritanten, die ihren Betroffenheitswahn, ihre permanente moralitäre Empörungsbereitschaft nicht verlieren wollen. Er steht für jene, die ihre Bilder und Vorstellungen pflegen, .. und auch für jene, die glauben, im (Gewahr-) SEIN zu sei-en, zu fliessen hiesse, die Steine des Widerstands (gegen das Tao,) die den Lauf des Wassers hemmen, für das Wasser zu halten. Fredo, Bea: Ärger kommt, Ärger geht... Nope, der Ärger löst sich erst auf, wenn du deine (überhöhten) Erwartungshaltungen an andere und deine Frustration hinter deinem Ärger erkennst, die wiederum auf deiner Programmierung durch Familie und Gesellschaft beruhen! Solange du dir diese "Schattenarbeit" versagst, wirst du weiterhin die Steine für das "Brot" halten.
Kurz gesagt: das sind all jene Sucher, die den Kuchen essen und gleichzeitig ungegessen und unversehrt behalten wollen.