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In Platon's Abgrund wird versenkelt, wer an des Denkens Kränkung kränkelt

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Das JETZT

kann man nicht verstehen oder definieren. Das JETZT BIN ICH. Was man aber verstehen kann, ist die Art, wie unser Denken immer in der Zukunft oder in der Vergangenheit weilt,  das versteht jeder, der  schon ein wenig Achtsamkeit auf sein Denken ausübte und der Tatsache gewahr wurde, auf welche Weise das  Denken das im Hier und JETZT-Sein  vermeidet.
Ich las neulich von einem spirit. Lehrer, das Ego müsse nicht hinterfragt werden, sondern bejaht. Meiner Erfahrung gibt es da kein Entweder-Oder,  das eine schliesst das andere keineswegs aus, sondern ergänzt es. Um das Ego letztlich zu transzendieren, muss es sowohl bejaht als auch hinterfragt werden. Das Ego basiert auf Denken und dieses Denken muss zunächst bejaht werden, d.h. Achtsamkeit macht die Tabugedanken und -gefühle bewusst und befreit sie aus der Verdrängung. (Alles, was anVerdrängung aufgehoben ist, ist gleichzeitig ein mehr an Gewahrsein.)

Dekonditionierung von Ego bedeutet primär das Hinterfragen des Denkens.  Als mit Ego identifizierte Person dachte und  glaubte ich, ein beständiges kontinuierliches DaSein zu haben und  was in der Vergangenheit der Fall war, müßte nicht nur heute, sondern auch noch Morgen und Übermorgen der Fall sein.   Meine Hinterfragung  ging dahin,  diese Gedanken, die sich auf vergangene Erfahrung stützen und die Konditionierung des Egominds bis  in die Zukunft hinein bestimmen, bewusst zu machen.

Dabei bemerkte ich, dass diese Gedanken sich meist Plänen für den Tag oder auch auf  weiter vorausschauende Aktionen oder mit Wünschen und Bedürfnissen bzw. deren Befriedigung beschäftigten, - dass mir  mein Hier und Jetzt  fad war, dass ich immer woanders sein wollte und ich ständig Vergleiche anstellte, wo es in der Vergangenheit besser war oder wo ich es in Zukunft besser haben könnte.
Nachdem ich schon einige Zeit meine Gedanken beobachtete und mit ihnen herumexperimentierte, - sie stoppte, abschnitt, den Saft per Aufmerksamkeitsverlagerung ganz abdrehte - kam ich dazu, statt in unerfüllten Sehnsüchten zu schwelgen, diesen begehrlichen Gedanken, Planungen, Wünschen und Bedürfnissen die Realisierung zu verweigern, indem ich sie annahm -  d.h. zu registrieren, zu "würdigen"  und sie ganz bewusst ins JETZT zu überführen, indem ich mir bei allem sagte: "Dies denke, wünsche, brauche, plane ich JETZT!"  um sie  hernach bewusst wieder loszulassen und zu vergessen - dies aufgrund des Wissens und der Erfahrung, dass ich nicht wissen kann, ob das, was ich so denke, plane, zu brauchen scheine usw. auch in Zukunft eintreffen wird und dass es immer anders kam,  als ich dachte, plante, brauchte usw.
Das waren keine "Übungen", die ich aus Büchern hatte, sondern mein Führer war allein die Achtsamkeit, die mich meist auf solche Ideen brachte. Damals hätte ich nicht sagen können, dass ich Übungen im Loslassen bzw. "Abgeben" machte - damals war ich bei den Anonymen Alkoholikern und die gingen mir ganz gewaltig auf den Keks mit ihrem  Loslassen und Abgeben - ich konnte mir rein gar nichts darunter vorstellen. Ähnlich dem Schlüsselwort "Kapitulation".  Erst sehr viel später erfuhr ich, was Kapitulation bedeutet - es war das gewaltigste Loslassen, was ich je erlebte.

Leute, die was gegen das Wort Loslassen haben, haben erfahrungsgemäß auch was gegen den (Synonym-) Begriff des "Abgebens"-  das sind Abneigungen, die mir heute deutlich zeigen, dass sie keine Erfahrung bzw.kein  Gewahrsein solcher innerpsychischen mehr oder weniger subtil-spektakulären Vorgängen haben. Andererseits ist eine Ablehnung dieser Worte auch verständlich, insofern diese Begriffe in bestimmten Eso- und Selbsthilfekreisen inflationär überstrapaziert werden, und auch, weil sie sehr oft  dazu benutzt werden, ANDERE  moralitär zu maßregeln, was eine verständliche Abwehr auslöst. "Du musst loslassen...!" ist einfach dahingesagt, WIE man aber losläßt, bleibt i.d.R. im Dunkeln.

Was mich angeht, glaube ich, dass man mich nur deshalb aufforderte, von irgendwas loszulassen, weil man die  Nase voll davon hatte, dass  ich so lange auf dem selben Punkt herumkaute.  Ich bin wohl im chinesischen Horoskop ein Hund und wenn mir jemand einen schönen Knochen hinwirft, dann lasse ich den nicht mehr los.  Diesem verbissenen Charakterzug entsprangen wohl  auch meine AllzuTiefGründeleien  -  mein Hang, so lange herumzuschwätzen oder zu schreiben, um den Dingen auf den letzten und tiefsten Grund zu gehen, bis ich eine befriedigende Antwort für mich fand bzw. Klarheit bekam über das Objekt der Beunruhigung.  Wo andere allzu schnell "losliessen", indem sie die Dinge lieber unter den Teppich kehrten und gut unter Verschluss hielten, war ich "verbissen" bemüht, den Knochen so lange zu behalten und zu benagen, bis er mir von selbst aus dem Maul fiel. Diese sture Verbohrtheit, die damals eher eine  Not denn eine Tugend war, wurde mir letztlich zur Stärke, zur (männlichen) Tugend der Beharrlichkeit, - ein Vorgang, den man auch "Transformation" nennt (bzw. unter dem Aspekt der "Befreiung der männlichen Anteile" läuft.

Ich war schon immer sehr neugierig gewesen, für mich war alles und jeder interessant. Sogar wenn mich ich durch eine Bemerkung oder das Verhalten eines anderen verletzt fühlte, interessierte mich hernach der Grund dafür,  -  nicht allein, warum MICH  sein Verhalten oder seine Rede verletzte, sondern ich wollte insbesondere wissen, WARUM der Andere mich so garstig behandelt. Ich konnte nie wirklich glauben, dass jemand es wirklich bös mit mir meinte.  Das war ein merkwürdig-sachliches, neugieriges Interesse, mit dem ich aber jedes Mal peinlich abprallte, weil dieses Interesse den Anderen befremdete und er  es offensichtlich ablehnte, für sich selbst zu "gründeln" und lieber unter den Teppich kehrte, als sich und mir ein bisschen interessante Selbsterkenntnis zu schenken.

Wenn man dem Kopfkino Achtsamkeit schenkt, dann fällt auch auf, wie sehr man Phantasmagorien nachhängt, - speziell nach EgoNiederlagen -  indem man sich SiegerSzenarien ausmalt, in denen man absolut selbstsicher und idealiter agiert, um die Niederlage des Egos zu kompensieren oder zu eliminieren. Ich hasste mich z.B. immer dafür, dass ich nicht schlagfertig war und dass mir beim Schlagabtausch nie das Passende einfiel, wie viele Menschen hatte ich erst im Nachhinein großartige Einfälle und dann nahm ich mir vor oder stellte mir vor, wie ich meine Phantasien das "nächste Mal"  in der Wirklichkeit umsetzte, - doch war die Situation später dann immer eine völlig andere.  

Es sollte noch sehr lange dauern, bis ich gewahr wurde, dass es bei diesen Gedanken im Grunde nur um den Erhalt und Aufbau des Selbstwerts ging. Allerdings zerschellten meine angeübten Handlungsentwürfe immer an der sog. Wirklichkeit. Das Idealbild oder das Selbstbild beruht m. E. größtenteils auf solchen selbstbetrügerischen Phantastereien.
Aber dann - als ich mir der Fruchtlosigkeit meiner  "Trockenübungen" gewahr wurde, begann ich mir auch hier jedesmal dabei zu sagen: So denke ich JETZT, was ich aber wirklich tun werde, (wenn ich z.B. der Person begegne, die mich gekränkt hat,) kann ich nicht wissen. Ich berauschte mich an meinem Kopfkino und liess die Vorstellungen wieder los. Auf diese Weise lernte ich langsam, meine Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu bündeln.

(An dieser Stelle erinnere ich mich wieder an die (für mich)  fatale Aufforderung  Bhagwans: "Gehe nie als Verlierer aus einer Situation", der mit diesen Worten doch  recht eigentlich dem am Erfolg und GEwinnen orientierten Ego eine immense Bedeutung zumißt, ich weiss heut noch nicht, wie man diesen Satz anders verstehen kann,  - es waren solche Bemerkungen, die dazu führten, dass ich Bhagwan resp. seine Reden/Bücher nicht nur einmal in die Blaue Tonne trat.)



Selbsthass

Der Selbsthass hat viele Gesichter. Ich hatte an mir immer sehr viel auszusetzen, ich hasste mich dafür, nicht schlagfertig zu sein, ich hasste mich, weil ich mich langweilig fand und deshalb immerzu die Animierdame spielte. Weil ich aber andererseits auch ein narzißtischer Typ war und mich zuweilen auch für sehr intelligent hielt, (wenn ich mich gerade mal nicht für das Gegenteil hielt) konnte ich nicht ertragen, für dumm gehalten zu werden. Dass man mir eine überdurchschnittliche Intelligenz bescheinigte, befand ich mehr eine Beleidigung denn als Auszeichnung -  im Zeugnis! Wie bitte?
Ich glaube nicht, dass es irgendwas gab, für das ich mich nicht hasste. Ich hasste mich ganz besonders dafür,  dass ich mich nicht wehren konnte, wie ich mir das gerne vorstellte - ich hasste dieses wehrlose,  mich in meinem Stolz verletzende und degradierende Opfer-Dasein. Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich mit diesem Opfer aussöhnte.
Auf meinem ca. 33jährigen Individuationsweg  habe ich gelernt, die fremdbestimmten Ansprüche an mich aufzudecken und komplett herunterzuschrauben. So wie ich es später unterliess, gedankliche Vorübungen für geplante Aktionen zu machen und meine Reaktionen nicht mehr im voraus plante und übte  (wie die Schulungen des Arbeitsamtes z.B. Vorstellungsgespräche übt), sondern spontan im Augenblick geschehen liess, so gestattete  ich mir langsam auch,  langweilig zu sein...Welche Erleichterung,  einfach schweigen zu dürfen ...oder ganz spontan im Hier und Jetzt  "dumme" Antworten zu geben...Dass mir für meine "Spontaneitäten" die soziale Anerkennung verweigert wurde, steht auf einem anderen Blatt,  LOL, da ging nicht nur ein (tatsächliches) Vorstellungsgespräch in die Hose.
Im Gegensatz zu früher lege ich heute gar keinen Wert mehr auf  "Erscheinung",  hehe, ich glaube, ich erscheine manchmal sogar regelrecht dumm, weil ich kein Bedürfnis mehr habe, mich zu profilieren, um  (m)ein Selbstbild zu reformieren. Ich habe überhaupt kein Bild mehr von mir.
Früher hätte ich mich dafür geschämt und gehasst, den Erwartungen und Ansprüchen an mein  Ideal-Ich - d.h. meiner TraumVorstellung von mir nicht entsprochen zu haben - Erwartungen, die ich natürlich in die Anderen hineinprojezierte und demgemäß  als Forderung und Anspruch von aussen erlebte.
Es ist nicht so leicht, sich seines Selbsthasses gewahr zu werden, weil man ihn in der Regel nach aussen projeziert. Gewahrsein bedeutet, Sich seiner Projektionen gewahr zu werden und zurückzuholen.  "Schattenintegration".



Gegensatzvereinigung

Die Gesetze von Ursache und Wirkung gelten nur auf der dualistischen Ebene der Trennung und sind absolut obsolet, wo die Einheit dieser scheinbaren Gegensätze bzw. Polaritäten erkannt wird. Eine dualistische Spiritualität bzw. Religion ist mit dem Causalitätsprinzip identifiziert, sie verteidigt die Gesetze von Ursache und Wirkung, als seien sie WIRKLICH und die Einheit unwirklich. Dass aus nondualistischer Sicht gerade das Gegenteil der Fall ist - Einheit, EINSSEIN der Polaritäten/Gegensätze die WIRKLICHKEIT und das Causalitätsgesetz unwirklich ist -  ist dem religiösen Verstand nicht einsichtig.
Und dennoch...Und dennoch ist die Exoterik und die Esoterik - Religion und Spiritualität/Mystik ebenfalls eine EINHEIT. Paradox.


Desidentifikation

Nochmal: Desidentifikation oder Dekonditionierung beginnt mit der Hinterfragung dessen, was ich bin bzw. des Bildes, welches ich von mir habe, dessen, was ich von mir DENKE.  (Das Ego - so meine sehr viel spätere Erkenntnis -  basiert auf einer Gedankenkonstruktion.)
Das erste, was ich bei diesem Procedere feststellte, war, dass nicht ich der Schöpfer meines minderwertigen SelbstBildes bin, sondern dass es mir quasi "verordnet" wurde, von aussen, ich fand mich vor als jemand, der das wurde, was andere Menschen in der frühen Kindheit und auch später noch in ihn hineingesehen haben. (Meine persönl. Lesart von "projekiver Identifizierung", die es als Erstes für mich zu erkennen und zurückzuholen galt.) Durch Achtsamkeit und Annahme erfuhr mein negatives Selbstbild  im Verlauf der Korrektur bzw. der Dekondtionierung eine langsame Umwandlung in ein positives Selbstbild bzw. realistisches Selbstbild mit Stärken und Schwächen.

Im fortgeschrittenen Verlauf  der Dekonditionierung kam ich dahin, mich von heilsamen Identifikationen zu dekonditionieren oder zu desidentifizieren. Als ich mich z.B. als Alkoholikerin bezeichnete, war diese Einsicht damals ein wichtiger Schritt zur Genesung und paradoxerweise ein Schritt zu mehr Selbstwert.
Später erkannte ich, dass ich meine Identifikation mit der Krankheit (Alkoholismus) ebenfalls loslassen musste, um wirklich vollumfänglich geheilt zu werden.


Der Führer

Viele spirit Sucher meinen ja, dass die spirituelle Suche gänzlich unnötig sei, sie begründen das damit, dass das nach oben strebende MacherEgo sich nicht selbst aus dem Weg räumen könnte bzw. dass jedes Streben von vornherein zum Scheitern verurteilt sei. Doch nicht das Ego, sondern die Achtsamkeit (aus sich SELBST heraus) ist der "Macher", der das Ego heilt und Gewahrsein ist der "All-Mächtige", der es transformiert bzw. sich SELBST erkennt. Achtsamkeit ist der Führer...


Der Faden

Das Beste, was man machen kann, um nicht in das Visier eines starken Menschen zu geraten und an seiner Stärke zu partizipieren, ist, sich mit ihm anzufreunden, sich auf seiner Seite zu halten, ihm nach dem Mund reden, - eine Symbiose einzugehen,  die jede Kritik ausschliesst. Diese Erfahrung habe ich mit Herrn XY gemacht. Offenen Auges liess ich mich ein...und  ja, es gab schon ein paar "anstößige""Kritik"-Punkte, die ich ihm hätte persönlich mitteilen wollen, wenn ich Raum dafür bekommen oder mir genommen  hätte - Herr XY  pflegt zwar sehr interessant, aber auch sehr viel und sehr lange zu sprechen, ein  rieselnder Vorhang von aneinandergereiht-perlenden Worten, die ich nur mit erhöhtem Aufmerksamkeits- resp. Kraftaufwand aufnehmen konnte...Es war schwer, ihn zu unterbrechen, schwierig für mich auch deshalb, weil ich nicht konzentriert lauschen und mich gleichzeitig auf meine Einwände  konzentrieren konnte, entweder höre ich zu   oder ich konzentriere mich auf die innere Formulierung meiner GEdanken. Also liess ich seine Worte meist dahinplätschern und schrieb das, was ich nicht an den Mann bringen konnte, manchmal in meinen Blog,  - es war mir gar nicht wichtig, ob die Person beim Lesen meines Blogs meine Hinweise und Einwände als solche verstand und aufnahm, wichtig war mir nur, dass ich es für MICH aufgeschrieben habe, weil alles, was geschieht und jemand sagt, primär meiner eigenen ERkenntnis und Bewusstseinserweiterung dient.

Es war mir früher schon sehr schwer gefallen, andere Menschen zu unterbrechen, weil - ich hatte als Kind gelernt:  Erwachsene unterbricht man nicht. Diese Programmierung ist zwar gelöscht, dennoch ist es immer noch so, dass es mir sehr schwerfällt, meinen eigenen GEdanken nachzuhängen, wenn ein anderer mit mir spricht. Der Monologist läßt sich nicht gerne unterbrechen, er hasst das Chaos und haftet zwanghaft an seinem Faden, Off-topiks sind im ein Greuel. (Er hört deshalb auch den Witz nicht...) Wenn man es schafft ihn zu unterbrechen, dann hört er meist nur pro forma zu,  er läßt sich von seinem Themenfaden kaum abbringen - während der andere spricht, sitzt er im Geist schon in den Startlöchern, um die nächste kleine Pause zu nutzen und den Faden an der selben Stelle weiterzuspinnen, an der man ihn unterbrochen hat. Ich derweil ich zum Zuhören, zur Konzentration von Haus aus verdammt bin, komme nicht zu Wort, und wenn doch, dann habe ich vergessen, was ich sagen wollte, LOL. (Bei vielen Monologisten habe ich den Eindruck, dass das viele Reden allein dazu dient, dass nur kein Raum entsteht, in den ein anderer mit einem Wissen eindringen könnte, welches die Überzeugungen des andern erschüttern könnte.)

Ich war immer sehr leicht ablenkbar, es hat mich immer irritiert, unterbrochen zu werden, weil ich sofort den Faden verloren habe. Daran waren für mich  ganz klar die anderen schuld, weil sie mein Komma nicht von meinem Punkt unterscheiden konnten. LOL Heute macht es mir i.d.R. nichts aus, den Faden zu verlieren - schon deshalb, weil das Fadenverlieren als Nichtanhaftung zu einer Gewohnheit geworden ist. .
Das Fadenverlieren wurde zur bewussten Übung für mich, als ich damit anfing, meine Gedanken zu beboachten und absichtlich zu unterbrechen, um ihre Wichtigkeit infrage zu stellen und dabei langsam meines Anhaftens an die Gedanken gewahr wurde.
Was mir früher eine Not, eine Schwäche war, ist mir später zu einer Tugend/Stärke geworden. Diesen Umwandlungsvorgang nennt man auch Transformation.



Fundsache

Nochmal Meister Xless (Ernst beiseite: weil Der Meister seinen Reaktionen nach sehr empfindlich mit seiner Person, seinem Namen und seiner Lehre identifiziert scheint, werde ich ihn schonend anonymisieren und von nun an Meister Xless nennen):

Meister Xless: Wenn es durch durchaus rationale Überprüfung zu der Klarheit kommt, dass Gedanken, Entscheidungen und Taten ebenso "funktional" sind wie dein Herzschlag, der Atem, die Verdauung, der Blutkreislauf, ist die spirituelle Suche sofort vorüber. Denn welche spirituelle Ebene solltest du denn erreichen können, wenn der Handelnde nur eine Vorstellung ist?
Könnte dein Lebensweg denn anders verlaufen (sein) als so, wie es Gene, Konditionierung und Umwelteinflüsse beding(t)en? Kann Leben nach dieser Erkenntnis etwa noch als etwas wesentlich anderes erscheinen als der nächtliche Traum, den wir spätestens am Morgen eindeutig als solchen identifizieren?

Meint er das wirklich ernst? Durch rationale Prüfung zur "Klarheit"? Klarheit ist wohl sein Ersatzwort für Erleuchtung bzw. Gewahrsein.... Der Mind ist nach meiner Erfahrung aber erst dann dauerhaft "gecleart", wenn das Unbewusste bewusst gemacht wurde und die Verdrängung aufgehoben!
Ich frage mich wieder einmal, woran der Mind dieses und anderer radikalen Nondualisten eigentlich gecrashed ist - wenn er mit eben diesem Mind zu solchen  "klaren" Schlussfolgerungen kommt, die mir unter dem Namen "Letztgültige Erkenntnis" bekannt ist. Erkenntnis steht immer für Geistige Erkenntnis im Gewahrsein, niemals für verstandesmäßiges Erfassen bzw. logisch und rational begründeten Schlussfolgerungen.   An was crasht und scheitert denn der Mensch auf dem spirit. Weg, wenn nicht an dem konditionierten Denken eben dieses  rationalen Verstandes. Mir klingt das alles viel zu einfach, so als ob man nur dem alten Glauben abschwören müßte, um schmerzlos einer neuen Überzeugung zu frönen.


Der Meister Xless ist gegen so ziemlich alles, wofür ich und alle jene stehen, die eine integrale Spiritualität befürworten und erfahren: Schattenintegration, Individuation, Befreiung der Gefühle, Befreiung der verdrängten männlichen und weiblichen Anteile in uns. Jedoch schreibt er irgendwo, er sei durch die Hölle gegangen - ja, durch welche Hölle geht man denn, wenn nicht durch die "Höhle" des Unbewussten und durch die Hölle des Widerstandes des Ego(minds), der nicht von sich und seinen Vorstellungen/Konditionierungen ablassen will?  Allein mit rationaler Überprüfung kommt man m. E. nicht zum  ultimativen "Mindcrash"   - was da so schmerzhaft "losgelassen" werden muss, ist der Widerstand, der Verursacher der Hölle.  Mit den alten konditionierten Verstandeskräften  lassen sich keine Verdrängungen aufheben (Schatten). Und ohne Aufhebung  - Bewusstmachung des Verdrängten keine BEWUSSTHEIT!  Zur Klarheit des Denkens kommt man nicht durch rationale Überprüfung, KLARHEIT ist nur dort, wo die Gefühle geKLÄRT, wo keine Widerstände sind, d.h.,  keine psychol. Abwehrmechanismen. Wenn der  innere Krieg  von Gut & Böse gekämpft wurde....
Die Frage, die mich herumtreibt: Wenn er in der Hölle war - hat der Meister Xless vielleicht doch unbewusst die verpönte Schattenintegration betrieben? Dazu später mehr...
Ich schreibe dazu:

Wirkliche KLARHEIT  des Denkens erlangt man erst durch das, was Meister Xless wohl mit dem Mindcrash  meint. An was sonst sollte der Mind zerschellen, wenn nicht am einseitig rational-logischen EgoMind?
BEWUSSTHEIT/Gewahrsein läßt sich nicht mit logischen Schlussfolgerungen erlangen, sondern allein dadurch, dass die psychol. Abwehrmechanismen bzw. die Verdrängung aufgehoben wird. KLARHEIT als Synonyom für Erleuchtung ist nur dort wo die Widerstände des Ego(Minds) überwunden sind - und die lassen sich nicht mit der Ratio aufheben,  sondern nur durch einen seelischen Heilungsprozess, in dessen Verlauf v.a. die Gefühle befreit werden - die Unklarheit des Denkens beruht zum großen Teil auf der Verdrängung der Gefühle und anderer unbewusster Einflüsse.
Ich füge hier noch hinzu, dass der Weg, der zur  KLARHEIT (als Gewahrsein) führt, primär nicht durch logische Schlussfolgerungen, sondern durch SELBSTANNAHME  (u.a. der Gefühle) erlangt wird. Selbstannahme ist die größte Schwierigkeit, ist es doch nicht leicht selbst zur einfachsten Ehrlichkeit zu sich selbst zu finden.Zitatende


Immer, wenn ich Xless-Texte lese, gerate ich in große Verwirrung -  kommt man nun  m i t   dem Ego oder  o h n e   Ego zur Erleuchtung/Klarheit  - - ääähm, zum ultimativen "Mindcrash"? Für Xless scheint beides möglich: Einerseits durch die Überlegungen des Egomind (Rationale Schlussfolgerungen! ) andererseits aber durch die Dekonditionierung eben dieses  Egos, also der Auflösung der Identifizierung mit dem Ego als des "Täters"/Handelnden.
Mir scheint aber, er hat über den "Täter" schlichtweg die Aspekte bzw. die doppelte Funktion des  Egos/Egominds als des DENKENDEN  und des BEWEISFÜHRERs übersehen und dass der Beweisführer immer beweisen kann,  was der Denker denkt - nur so kann ich mir erklären, dass der Beweisführer mit seinen rationalen Schlussfolgerungen (Beweisführungen)  seine eigene Hinrichtung (Dekonditionierung)  zu beDENKEN in der Lage ist. LOL.

Noch immer fehlt mir auch das Verstehen darum, wie man undifferenziert das eigenschaftsbehaftete Ego  hochjubeln kann und gleich darauf das Nichts&Niemand preisen, wo doch das eigenschaftslose Nichts des Herrn Niemand sein (Nicht-)SEIN nur durch die Abwesenheit seines hochgelobten eigenschaftidentifizierten Egos hat. Göttliches Paradox oder einfach nur teuflischer Widersinn? 
Ego ist Leiden und beim spirit. Weg geht es darum, das Leiden zu überwinden. Wer sagt, dass das Ego nicht überwunden werden / "sterben" muss,  betrügt die Menschen.

Die paradoxe WAHRHEIT ist: Um das Ego zu überwinden, muss es bejaht werden.


Wer's nicht nur glaubt, sondern wer wirklich und "letztgültig"  im GEWAHRSEIN - auf geistige Weise - erkannt hat, dass es keinen Handelnden gibt, dessen Ego ist damit gestorben.





Toleranz vs. Intoleranz

Wieso ist es eigentlich möglich, dass die IS ihre brutalen HinrichtungsVideos auf youtube veröffentlichen kann? Dass Salafisten oder andere linke oder rechtsextreme Gruppen und Parteien  auf Facebook ohne weiteres ihre Hetzkampagnen veröffentlichen dürfen, andererseits FB aber so erzreaktionär prüde ist, dass es künstlerische und andere harmlosen  Darstellungen von Nacktheit als Pornographie löscht.

Die giftig-grüne GutmenschKrankheit ist inzwischen überall, die Folgen dieser pervertierten Toleranz sind z.B. Veranstaltungen, auf denen für die Bundeskanzlerin u.a. Politiker der Galgen gefordert  und quasi schon bereitgestellt wird. . Eine falsch verstandene Meinungsfreiheit,die nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist... Eine falsch verstandene Demokratie, die es duldet, dass unter dem Mäntelchen der freien Religionsausübung Menschen in den Moscheen von fanatischen Imamen radikalisiert werden...
Die ganze westliche Welt wird in Geiselhaft genommen, weil sie schwächelt - weil sie Gut und Böse nicht unterscheiden kann.
Interessant: Vor etwa 30 Jahren schrieb ich in mein Tagebuch, dass ich "GESEHEN" hätte, wie der Petersdom durch muslimische Terroristen zerstört wird.


Rat-Schlag

Da empfiehlt Herr Z., der bekannte psychospirituelle NetzRatgeber einem Ratsuchenden: "Willst Du in die Zukunft schauen, sieh in die Vergangenheit" . (Er hätte auch sagen können: Wenn du wissen willst, wie diese Frau sich entwickeln wird, dann schaue ihre Mutter an.) Nach diesem dual. Motto denkt und handelt  er auch, - das ist in der Tat  das Bewusstsein, welches sein Sein bestimmt.
Es zeugt nicht gerade von Spirit,  sich am Vergangenen zu orientieren, um einen Menschen zu charakterisieren und in seinem Charakter/Verhalten für alle Zukunft festzuschreiben.

Bindung

Ich rufe nie jemanden an, ich gehe auch auf niemanden zu. Da sind weder Mitteilungs- noch Anlehnungsbedürfnisse. (In der Zeit meiner Telefonbekanntschaft mit Herrn XY, habe ich ihn  nicht ein einziges Mal angerufen).Ich brauche nichts und niemanden. Ich lasse alle und alles auf mich zukommen. Sicher gibt es auch mal eine Ausnahme, aber dabei handelt es sich immer nur darum, div. Informationen einzuholen oder mitzuteilen, nicht aber, um Beziehung, Bindung zu knüpfen oder zu festigen. Ich bin nicht mehr von Gefühlen gesteuert, von Vorlieben/Abneigung, Sympathie oder Antipathie. Es gibt auch nichts "Wichtiges" zu besprechen.

Aktuell: Ich habe seit einiger Zeit einen "Hausfreund", inzwischen ist er eine gemäßigte Konstante, er ist sehr anhänglich und bastelt heftig an Beziehung, so wie er sich Beziehung vorstellt. Manchmal bring ich ihn durcheinander, wenn ich eingefahrene Gewohnheiten durchbreche und nicht so stereotyp ritualmäßig reagiere wie er das gewohnt ist.

Tja,  ich bin wohl determiniert, in allen dahergelaufenen Mokassins zu laufen, die sich mir in den Weg stellen. Na gut, 5 Meilen, mehr nicht, solange es mir nicht zu kläbrisch und käsig wird...LOL



Meister-Kriterien

Alles, was man mit den Sinnen erfasst,  ist Schein aus der nondualen Perspektive.Ganz allgemein würde ich sagen, dass es keinerlei ÄUSSERE  Erkennungsmerkmale gibt, an denen man einen Meister erkennen kann. Auch  nicht an dem, was er sagt - er mag soviel  sog. Universelle Wahrheiten verkünden, wie er mag - nichts Äusseres sagt etwas über sein SEIN aus; nichts Äusserliches sagt etwas darüber aus, ob die universelle WAHRHEIT in ihm lebendig, d.h. "absolut" geworden ist - gleich, wie oft einer auch verlautbaren läßt, dass "Niemand da" sei, kein Täter/Handelnder - es sagt nichts darüber aus, ob er nicht doch mit dem Handelnden identifiziert ist.

Liebe und tu was du willst - bedeutet a): du kannst  tun und sagen was du willst, ohne davon überzeugt zu sein. (Wer überzeugt von etwas  ist, ist mit Egomind identifiziert)
b) dass du zwar vieles von dem,was du früher getan oder gesagt hast, machen oder sagen kannst, vieles aber jenseits von Ego nicht mehr machen oder sagen KANNST.
Der Unterschied zu früher  - d.h. in der Trennung/Identifizierung mit Ego  - aber ist der, dass du, egal was du auch tust, keinerlei Befriedigung oder Enttäuschung mehr über dein Tun und Machen fühlst. Du bist gleichmütig: Weil du keinen Mangel mehr spürst, fehlt auch dieses "gesättigte" Lebensgefühl, auf welches die spirit. Sucher nicht so leicht  verzichten wollen. Sie wissen nicht oder können sich nicht vorstellen, dass dort, wo kein Mangel ist, Überfluss herrscht.

Paradox

Richtig ist a) dass man durch die Hölle muss, um in den Himmel zu kommen,
Richtig ist auch b) dass es in Letztgültiger Erkenntnis weder Hölle noch Himmel noch jemanden gibt, der durch sie hindurchgegangen bzw. in den Himmel "auferstanden" ist.
Zu rechthaberishcen Auseinandersetzungen kommt es immer dann, wenn das Paradox nicht berücksichtigt wird und einseitig argumentiert wird - wenn der Eine  von oben kommt und der andere von unten.

Paradox

ist, dass jeder seinen Weg finden muss, um in letztgültiger Erkenntnis aus und durch sich SELBST zu erkennen, dass es keinen Weg und keinen Gehenden gibt. Niemals kann ein anderer dir vermitteln, dass "keiner da" ist.
Paradox ist, dass der Sucher immer findet und dass das  Gegenteil ebenso wahr ist. Die Suche hört erst auf, wenn du erkennst, dass der Sucher und das Gesuchte ein und dasselbe  bzw. EINS ist. WEnn du erkennst, dass Selbstverwirklichung Gottesverwirklichung resp. dass Gott und Du EINS sind.
Paradox und WAHRHEIT sind Synonyme.

Nichteingreifen

ist  ein Synonym,  ein anderes Wort  für Annahme und Akzeptieren dessen, was ist, so wie es JETZT ist - in der inneren und in der äusseren Welt.
Primär hat Nichteingreifen nur etwas mit dir selbst zu tun, dass du dich "läßt", wie du bist, dich annimmst, wie du BIST ( nicht wie du über dich urteilst!)
Nichteingreifen ist jenseits von Ignoranz, Laissez faire-Haltung  oder antiautoritärer Einstellung. Nichteingreifen heisst sekundär, im Aussen nicht zu kontrollieren, zu manipulieren und zu bestimmen, wie die Dinge sein sollten, Erwartungen und Ansprüche an andere Menschen bzw. deren Verhalten zu stellen.
Das Problem dabei entsteht, wenn man Nichteingreifen zur Übung macht und nicht bei sich selbst, sondern in seinem Umfeld anfängt. Das Nichteingreifen bzw. die Annahme  der äusseren Welt kommt im selben Zuge der Annahme deiner selbst.



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