Pieter Brueghel der Ältere |
Teuflische Verkehrung
Wer mit dem inneren (und äußeren) Aggressor identifiziert ist, ist demententsprechend auch täter-opfer-konfusioniert. Der kann auch nicht unterscheiden, ob jemand auf Schatten hinweist oder ob einer projeziert und im draußen die eigenen Schatten bekämpft.Ein solcher Mensch geriert sich in seiner Rüstung von dekorativer Selbstgerechtigkeit gern und publikumswirksam als St. Michael der Drachentöter, Retter der Enterbten und Rächer der scheinbar Erniedrigten & Beleidigten. Blind wie ein Maulwurf , ahnungslos weil unbewußt ist er so recht der Verteidiger des Egos, der Verteidiger von Unehrlichkeit, Stolz und sämtlicher sog. 7 Todsünden. Wer auf Schatten ("Sünde") hinweist, wird von ihm gnadenlos zur Sau projeziert. Seine Rüstung ist eine militante psych. Abwehrstruktur und der Motor die Angst.
So ein "Engel der Dunkelheit" lebt als Schattenkämpfer die dunkle Seite des St. Michael- Archetyps, indem er den eigenen Schatten auf andere projeziert und in diesen anderen zu bekämpfen sucht. Er ist der mit den meisten Leichen im Keller und - immer bereit, sich mit anderen ebenso aggressorinfizierten Pseudo-Leidenden projektiv zu identifizieren, projeziert er auch seine Angst vor dem Licht der Bewußtwerdung (Schatten) und kämpft um nichts mehr, als die Dunkelheit der Verdrängung nicht nur in sich, sondern auch in anderen Menschen aufrechtzuerhalten. Immer in der Annahme, er tue das Gute.
All dies wird aber m. E. jeder Mensch mehr oder weniger auf seinem spirituellen Weg konfrontieren müssen; dass man die dunkle von der hellen Seite nicht unterscheiden kann, den Täter für das Opfer und den Engel für den Teufel und den Teufel für den Engel hält, ist (im günstigsten Fall) nur eine kurzzeitige, vorübergehende, aber heilsame Verwirrung im Kontext von Transformation. Die Projektionsrücknahme der Anteile, die wir in die anderen verlagern, ist die Vorbedingung, um die eigenen ver-teufelten Anteile in uns in Engel zu verwandeln. Keine leichte Aufgabe... Projektionen zu erkennen bedarf schon einer gehörigen Achtsamkeit.
Lustig
Ein anderes Wort für das Allsehende Auge des Gewahrseins ist das Auge der Vorsehung. The eye of the providence. So viele Namen... Babylon.Krankheit
hat für mich genauso wie sein Gegenteil, die Gesundheit, alle Bedeutung verloren. Für mich könnte ich weder sagen, dass ich krank noch dass ich gesund wäre. Beispielsweise sind da ab und an immer noch gewisse Dinge, die ich früher als krankhaft bezeichnet hätte. Aber sie bekümmern mich nicht. Wenn andere Menschen von Krankheiten berichten, dann läßt mich das genauso kalt wie mein eigenes "Zipperlein". das ich zwar mitunter lästig finde, aber nicht weiter schlimm. Tatsächlich herrscht hier , wo es früher einen Grund zur Besorgnis gab, eher ein Gefühl der Erheiterung über die körperlichen Gebrechlichkeiten...Und so lausche ich auch den Erzählungen von Krankheit und ihren mitunter spektakulären Heilungen immer mit Belustigung. Dass es mich nicht interessieren würde, kann ich nicht sagen - es langweilt mich aber auch nicht. Es hat einfach keine Bedeutung. Leere. Zuhören und Sprechen, a l s o b alles eine Bedeutung hätte...LOL! wozu eigentlich braucht es (jetzt noch) eine Sprache? Antwort: Weils Spass macht zu kommunizieren und sich gleichzeitig bewußt zu sein, dass es gar keine anderen gibt, mit denen ich kommuniziere...Spielen.
Hier & Jetzt an dieser Stelle meiner Überlegungen wird mir gerade klar, dass das Ich/Ego
sprachgebunden ist. Sobald das kleine Kind zu sprechen anfängt, fängt es auch an, ein Ich zu bilden und Ich zu sagen. Damit beginnt es sich zu separieren, die erste grundlegende Individuation, die Abnabelung von der Mutter ...die Vertreibung aus dem Paradies hat begonnen und bald ist es endgültig aus dem Paradies der mütterlichen Einheit gefallen.
Erleuchtet - ja oder nein?
Wieder einmal konnte ich lesen, dass ein wirklicher Erleuchteter niemals von sich sagen würde, er wäre erleuchtet.
Wie so oft in solchen Fällen kann man dahinter einen kleinlichen und moralin-brodelnden Neid finden, der u.a. Bescheidenheit und Demut von denen einfordert, die sich einfach nur trauen, den aufrechten Gang einzulegen.
Also nochmal: Das Sein jenseits von Ego ist auch jenseits von Erleuchtung, jenseits von Sprache und damit unbeschreibbar. Das bedeutet aber nicht, dass man der Sprache nicht mehr mächtig sei und sich für alle Zeiten ins Schweigen zurückzieht. Ich bin hier so wenig erleuchtet wie ich bescheiden oder demütig oder sonst was bin, weil ich mit keinen Eigenschaften mehr identifiziert bin, weder mit negativen noch mit positiven. Weder kann ich mich erleuchtet nennen noch unerleuchtet. Und dennoch kann ich mich mit dem selben Recht sowohl erleuchtet als auch nicht erleuchtet nennen.
Ich bin NICHTS. Leere. Ich bin leer von allen Identifikationen mit Eigenschaften. Dynamisches NICHTS, weil nämlich auch das Nichts, die Leere nicht eindeutig zu definieren ist...
Der Egomind kann das Paradox nicht begreifen und greift wie stets zur Moral.
Ich bin ein spiritueller Mensch, schrieb die empörte Beschwerdeführerin eingangs...Nein, bist du nicht - du bist weder spirituell noch ein (wahrer) Mensch. Du glaubst nur an dein Konzept von Spiritualität. Du bist ein selbstgerechter pharisäischer Moralapostel der allerübelsten Sorte, das Übel: dass du deine penetrante Gutmensch-Moral mit Spiritualität verwechselst.
Die Wahrheit ist ein Paradox. Deswegen verwirren die Meister, Osho..usw.... nicht weil sie verwirren w o l l e n , sondern v.a. dadurch, dass sie das Unbeschreibbare nicht anders als in Paradoxen beschreiben können.
Ich weiß nicht, ob Ramesh Balsekar seine Zuhörer verwirrte...LOL...
StolzStolz
"Ich bin stolz darauf, was ich als Deutscher für mein Land durch meiner Hände Arbeit geleistet habe, durch mein Sein als Mann, Vater, Freund... und dies alles mit meiner Nationalität als Deutscher"Ich nehme schwer an, ja, ich weiß, dass der Schreiber dieser Zeilen sich für schwer spirituell hält und sich u.a. als "Sterbebegleiter" versteht....LOL..
Schamanismus..
ehrt die Vergangenheit, die Ahnen und die heimatliche Scholle. Vor allem die Familie, (die Brutstätte der Neurosen....) Nichts verkehrt dran, wenn's heilt - aber was für Blüten das treiben kann, zeigt die dunkle Mystik des Nationalsozialismus im dritten Reich. Die Mutter als Heldin... Der Mütterkult... Die VolksseeleBert Hellinger - benutzt der nicht auch schamanistische Rituale? Es wundert mich nicht, dass der in die rechte Ecke gerückt wird. Für mich ist Schamanismus eine bedenkliche Sache, vor allem der Freizeitschamanismus. Aus (meiner) radikal-spirituellen Sicht ist Schamanismus keine Option. Im Gegenteil gehört in er in die Rubrik der "Spirituellen Umgehung". Schamanismus ist etwas, was Christus (das Wahre SELBST) unter seine "Füße legt". Wenn ich mich nicht täusche, gehört das in der Bibel in die Rubrik "Zauberei und Magie". Obwohl ich da auch Einschränkungen machen würde, wenn ich an das Häxentum der Mary Daly denke, was mit dem patriarchalischen Schamanismus gar nichts gemein hat.
Mit der Großen Mutter ist aber allgemein nicht gut Kirschen essen... die hat schon so manchen allzuneugierigen und labilen Charakter verschlungen.
Ich betone auch dies nochmal: Die zugegebenermaßen äusserst faszinierende Familienaufstellung nach B. Hellinger ist für traumatisierte Menschen äusserst gefährlich - die Gefahr einer Re-Traumatisierung ist viel zu groß.
Demut
Auch Frau Gott mahnt immer sie immer wieder an - die Demut: Wer sich erhöht, wird erniedrigt werden! Das kann man meist dann von ihr lesen, wenn ihr jemand kontra gibt oder ihre Aussagen hinterfragt. Wie immer hat sie nie ganz unrecht, dennoch schwebt dabei immer das Gestänkle in der Luft, dass es ihr vor allem darum geht, sich vor ihr - "Frau Gott" - demutsvoll zu erniedrigen. Der aufrechte Gang, die volle Menschengröße zu erlangen ist scheinbar nur ihr gestattet. Vielleicht sollte sie mal den Unterschied zwischen der wahren und der falschen Demut/Erniedrigung thematisieren?Mißtraue allen blumig-poetischen schönen Worten, die sich wie eine Handungsanweisung lesen, egal, ob sie von Ramana M. oder einem Ronnie Hieß stammen. Solange du unbewußt bist, wird sich der Verstand ihrer bemächtigen und versuchen zu machen, was er nicht machen kann.
http://satyamnitya.wordpress.com/2014/07/23/ronny-hiess-die-groste-hilfe/#comment-20417
Und vergiß nicht: die Fülle des Seins birgt nicht nur (scheinbar) schöne Worte, sondern auch (scheinbar) saftige Arschtritte, wo sie (scheinbar?) spontan aus sich SELBST heraus erfolgen...LOL!
Dies war eine Handlungsanweisung, denkst du nun? LOLLOL! Nur, wenn du die Ebene mal wieder verwechselst.
Nichts ist heilig
in der offenen Weite des Bewußtseins jenseits von Erleuchtung... Stimmt. Das Heilige Pathos kennt man nur in den heiligen, den numinosen Hallen. Die Dichtungen Sri Aurobindos und Dantes Dichtung stammen aus dieser Ecke... Jenseits von Ego herrscht pure Heiterkeit und die hehren numinosen DichterWorte von Himmel- und von Höllenfahrten zerbröseln dir wie modrige Pilze auf der Zunge. Für dich mag das wie Ketzerei, Lästerung und Sich-lustig-machen klingen, wenn Heiliger Pathos in himmlischen Nonsens transformiert...Wenn das Kind geboren ist, hat man die Heiligen Hallen zwar transformiert, damit wird das Heilige und Numinose aber nicht nullifiziert. Transformieren heißt zwar darüberhinauszugehen, ist aber auch immer zugleich ein Um- oder Einfassen der vorherigen Stufe.
Nun gibt es da jene, die - ohne das Heilige, die "Heiligen Hallen" je betreten zu haben - den Heiligen Pathos von vornherein negieren und das Heilige als nichtsnutzige Romantik verscherbeln.
D a s ist Lästerung.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich als Schulkind über das Heilige Pathos mancher Dichtung gelacht habe und dafür immer wieder auf den Deckel gekriegt habe... LOL! Mit dem Pathos der Opern dasselbe.... die Komik im Pathos. Tragi-Komödie.
Wer das Kind in sich nicht so schnell findet und den Stoff gut verträgt, kann mal einen Joint rauchen und sich dann den Dante oder - noch besser, die Dichtung der Mathilde Ludendorff reinziehen - das sorgt für mehr Heiterkeit als eine Sitzung des deutschen Bundestags! LOL!
(Vorsicht! Haschisch oder Mariuhana befreit nicht in jedem Fall das innere Kind. Bei mir bewirkte es das Gegenteil: ich wurde mit Drogen i m m e r zurückgeworfen in das frühere kleine KindIch. Meist waren es Zustände der Angst und der Minderwertigkeitsgefühle, ich bekam auch Angst vor den anwesenden Menschen. Wenn ich jedoch alleine war, konnte ich mich angstfrei der Musik hingeben... )
Bei der Schilderung fällt mir grade auf, dass ich meine Zustände damals schon sehr gut bebachten konnte, was es mir später leicht machte, die aktuellen Gefühle auf deren Ursprung in der Vergangenheit zurückzuführen. Nicht nur beim Shit-Rauchen, sogar während eines LSD-Trips war es mir möglich, die Kontrolle nicht ganz zu verlieren - ich war in der Lage, zu beobachten und zu "wissen", in welchem (kindlichen) Lebensalter ich mich gerade befand. Der "Beobachter" das Auge der Achtsamkeit und des Gewahrseins war somit schon relativ aufgeweckt...
Übrigens ist Erwachen nichts anderes: das Auge des Gewahrseins tut sich auf. Gewahrsein ist die Wahre Natur. Babylon, Babylon...
Viel später, nach einigen Primärtherapiesitzungen mit Bodo Seibt ging es mir ganz ähnlich. Der ging in Urlaub und hatte mich in der letzten Sitzung wahrscheinlich nicht richtig zurückgeholt und downgesettelt.
Was geschah, war ähnlich wie im LSD-Trip: ich fiel am hellichten Tag permanent von einem Lebensalter in ein anderes. Plötzlich fühlte ich mich exakt so angsterfüllt wie ich mich als 7jährige damals während meines Aufenthalts bei T. T. fühlte- im nächsten Augenblick war ich vier Jahre alt und stand z.B. vor dem Pfarrerhaus in Hallenberg... usw.
So ging es in einem fort - alles Traumatische erstand noch einmal in mir... boah, das machte mir Angst damals, ich fühlte mich richtig gespalten: Hier einerseits voll bewußt meiner aktuellen Situation als ca. 45jährige Erwachsene, die ihren erwachsenen Tätigkeiten nachging - dort das kleine Kind mit all den damaligen Empfindungen... Der Erwachsenen in mir war es möglich, dieses Kind in mir genau beobachten, ohne mich mit ihm allzusehr zu identifizieren. Ich glaube, das war meine Rettung... dass ich BEOBACHTEN konnte. Hätte ich mich mit dem Kind voll identifiziert, wäre ich möglicherweise ins Unbewußte abgesoffen. Von Innerer-Kind-Arbeit hatte ich damals keine Ahnung, sonst hätte ich dieses Kind, das ich war, wohl in den Arm genommen und getröstet. So beobachtete ich nur und versuchte, meiner Angst herr zu werden.
Ich brauchte etwa 14 TAge, bis sich das Phänomen legte. Ich habe darüber in meinen Tagebüchern geschrieben, alles festgehalten und "bearbeitet". Die Primärtherapie brach ich ab. Ich war böse und wieder einmalmehr enttäuscht und hatte kein Vertrauen mehr in Therapeuten.
In der Retrospektive ich das heute ganz anders: Er hatte mir unbewußt ein großes Geschenk gemacht. Dieses angstauslösende Phänomen WAR die Therapie und sie war - im großen Ganzen gesehen - erfolgreich!!
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